Quer durchs Jahr

Frühlingsanfang

Wenn au dr Wentr iatz nomaul
herghaut haut, was r ka,
so woiß i doch, i woiß's ganz gwiß:
Heit fangt dr Friahleng a.

Hauts au an halba Metr Schnea
zum Josefsdag hergschneit,
ma ka's eahm trotzdem schriftlich gea:
Es isch iatz meah soweit.

Zwar macht des Weatr um die Zeit
uns scha a weng betroffa,
doch wiß mer, au wenn's schtürmt und schneit
und tobad, grad wia bsoffa:

Es gaut vorbei - und zwar ganz schnell,
dr Friahleng isch scha dau!
s'weard wieder warm und schea und hell
und d Welt mea himmelblau.

Under der Decke, weiß und schwer
und dick, dau duß em Garta,
dau dreibts und wexts und richt se's her,
ma muaß es blos verwarta.


Wo bleibtr denn, dr Frialeng?

Huir kommtr schbäter, schad,-
ma ka's schier nemm vrwarta
bis's wärmer weard und scheaner
und allz meah bliaht em Garta.

Wia sehnt dr Mensch sich doch
nauch Wärme, Sonne, Licht.
Dr Wentr haut zwar au sein Reiz,
jedoch em Friahleng nicht!

Drum schleich de, Wentr, 's war
wahrhafdeg iatz lang gnua.
Hau ab und laß da Friehleng rei -
mach d Tür von dussa zua!


Dr Schnea schmilzt

Dr Schnea schmilzt und's Eis taut
und wärmer weard's mea.
Dr Neabl verziacht se
und d Welt weard mea schea.

D Sonn scheint, d Vögel singan,
allz wachad mea auf.
's isch allaweil's gleiche:
Des Jauhr nemmt sein Lauf.

Was willsch du vrzaga,
du Menschle, du klois.
Bei dir isch it anderscht,
du bisch au blos ois

von de Rädla em groaßa
Uhrwerk der Welt
des der Herrgott en seine
Vaterhänd hält.

Drum glaub und vertrau eahm
und schöpf nuia Muat.
Dr Schnea schmilzt und d Sonn scheint
und allz waert mea guat.


Wia schnell vrgaut d Zeit

Hau Schmalzkiachla bacha,
Fasnacht isch gwest.
Hau Fuchzgerla hergricht
fiar d Fasnachtschbrechgäscht.

Bi zum Danza nau ganga
mit meim liaba Ma.
's weart uns no gnua blanga
wemma nemma gau ka.

Und wia lang wearts no daura?
Isch dr Weag wohl no weit?
Was weard allz auf uns laura?
Laß uns nutza no d Zeit!

Laß uns singa und lacha,
solang uns 's Leaba no gfreit.
Laß uns Dummheita macha;
wia schnell vrgaut d Zeit!


's wird Frühling

Es liegt ein Ahnen in der Luft,
Natur erwacht, voll süßem Duft -
's wird Frühling!

Die Welt wird schön, Forsythien blühn,
zart sproßt daneben erstes Grün -
's wird Frühling!

Der Himmel blaut, die Sonne lacht,
die Welt erneuert sich mit Macht -
's wird Frühling!

Auch selber spürst du's, in der Brust
regt neu und schön sich Lebenslust -
's wird Frühling!


Jedan Morga schreit dr Kuckuck

Jedan Morga schreit dr Kuckuck,
schreit sei "Kuckuck" iber's Daal.
Machsch dei Fenschtr auf, nau riachsch es:
Friahleng weard's iatz - iberall.

Und du hearsch es und du siehsch es,
d Vögel singan, d Bleamla bliahn -
und du lausch, voll nuier Hoffnung,
alle Winterwolka ziahn.

Schtrecksch dei Gsicht dr Sonn entgega,
schnaufsch ganz diaf da Friahleng ei,
danksch deim Herrgott, daß d no dau bisch -
bittsch eahn, laß's no lang so sei.

daß d de freia kasch am Friahleng
und am Scheana auf dr Welt,
daß dr d Sonn all Dag a bißle
lachad - und dei Gmüat erhellt.


A Veigale

A Veigale, kloi und unscheinbar
hau i ama Roile entdeckt.
Ma hauts fascht it gsecha, denn es war
hender ma Buscha verschteckt.

Des isch so richtig Veigala-Art,
hoileg, bescheida und kloi
bliahts em Verborgana, ganz zart
und weit und breut alloi.

Weils so alloi isch und so kloi
grad drum mag i's so geara
I frei mi an eahm und i moi
es braucht it greaßer weara.

A Veigale bleibt a Veigale
und es weart nia a Roas.
Doch riacha duats genau so schea,
es weart blos it so groaß.

So isch es doch em Leaba au
gar oftmauls bei de Leit.
De Oine, kloi und unscheinbar,
da Andre groaß und gscheid.

Und wia oft isch, au des isch wauhr
und ma hauts oft scha gheart,
des "Groaß-sei" blos a falscher Schei
und's Kloinere mehr wert.

I mag des kloine Bleamle dau,
des Veigale am Roile. -
I mag's au bei de Leit a so,
bescheida, kloi und hoile.

D Sommerzeit

O Sommerzeit, verschobna Zeit,
scha bisch mea dau, ‚‘s isch mea soweit.
Kaum isch am Morga friaher Dag
weard d Uhr verruckt, gleich ob ma’s mag,
iatz isch’s um Sexa mea no nacht.

Wenndr mei Moinung wissa, Leit?
I fend’s an Schmarra, ehrlich gsait!
I fend, ma hält der Welten Lauf
it mitm Uhr verschtella auf.
Ma sollt se gau lau, weil ma suscht
em Herrgott blos ems Handwerk pfuscht.

Ma haut’s iatz jauhrelang brobiert,
haut gmerkt, es isch nix brofitiert,
haut nauchgmacht, was de oine gfällt
und gmoint, ma änderad dia Welt.
Am Morgan nacht no, Aubads hell,
gleich wia ma’s dreiht, ma bscheißt se sell!

Ma brengt se selber um da Schlauf,
schtaut a Schtund friaher hald mea auf.
Au wemma moint, daß des nix zehlt,
behaupt i doch, dia Schtund, dia fehlt,
und des isch doch a Widersinn
wenn man au sait, des sei Gewinn.

Am meischta leidad, des isch mender,
under deam „Fortschritt“ unsre Kender.
Am Aubad bringsch beim Sonnaschei
obwohl’s sei miaßt, ins Bett kois nei,
und morges miaßans raus, beir Nacht,
weil d Schual hald agaut, friah um acht.

Drum bitt i, ‚s weart koin Wert zwar hau,
fiar d Zukunft, Leit, land Uhra gau
so wia se gand, ob Sommer, Wentr,
deand uns da Gfalla und de Kendr,

und land’s wia’s isch, scha seit Urzeit –
allz, wenn’s sei soll – necht und au heit.


Sommerzeit – Hoch-Zeit des Lebens

Du denkst nicht an Frühling, an Werden und Reifen,
du stehst in der Blüte der Jahre.
Du ließest vom Lauf des Lebens dich schleifen,
hast weit noch, so glaubst du, zur Bahre.

Du hast vergessen was vordem war,
Kindheit und Jugendzeit,
und daß deine Mutter ganz klein Dich gebar.
Leben willst Du – dem Heut.

Du willst in der Hochform, in der Du heut bist,
die Fülle des Lebens genießen.
Du weißt nicht wie weit es schon mit Dir ist –
Vielleicht wirst Du bald es beschließen.

Drum lebe dem Heute, aber tu’s mit Bedacht,
vergiß nicht Kommen und Gehen.
Ein Tor, wer in seines Sommers Pracht
will Anfang und Ende nicht sehen.

Wer Frühling und Herbst und Winter vergißt
wird irgendwann bitter erfahren
wieviel vom Leben er schmerzlich vermißt
von dem, was sich lohnt, zu bewahren.

Das Leben ist Sommer und Sonne und Wind,
ist Kommen und Sein und Gehen.
Solltest Du wirklich – erwachsenes Kind –
Schnee, Regen und Stürme nicht sehen?

Das Leben ist Werden Geburt und Tod,
ist Blühen und Wachsen und Reifen.
Und all dies ist Gnade, Bestimmung von Gott.
Irgendwann wirst auch du es begreifen.


Ein Sommer endet

Da geht er hin, der Strand ist öd und leer
und öd und leer sind auch die Felder.
Ein Morgennebel zieht vom Tale her,
ihn zu durchdringen fällt der Sonne schwer,
bunt färbt sich schon der Kranz der Wälder.

Du sitzt und sinnst, träumst von vergangnen Tagen,
von schönen Wochen, - einem Ferienort.
Du möcht’st den Sommer immer weiter tragen
und mußt erkennen, ohne zu verzagen,
der Sommer ist noch da, - und doch schon fort.

So läßt den Sommer durch die Hand du rinnen
wie Sand am Meer, - du hälst ihn doch nicht auf.
Bewahr dir die Erinnerung, tief innen, -
es folgt der Herbst, da gibt es kein Entrinnen, -
der Sommer geht, - das ist der Welten Lauf.


Es herbschtalad…

Es herbschtalad, scha wearad d Täg mea kürzer,
a Sommer, wia mr lang koin ghett hand, gaut mea z End.
Mit Weahmuat schtell mr’s fescht, wend’s no it ganz glauba,
ond doch bassiert’s, au wemmr’s gar it wend.

Es herbschtalad, scha färbt se’s Laub ond d Felder,
d Beim send iatz roat ond gelb ond nemma grea.
Wenn d Aubadsonna neischeint en dia bunte Wälder
nau moisch grad d Welt war ja no nia so schea.

Es herbschtalad, dr Wend heilt rom om d Heiser,
ear feagad Beim ond Schtreich ond Schtaußa leer,
er nottlad, bis dr letschte Apfel raföllt
ond seit zua jedam Baum: Los, gib se alle her.

Es herbschtalad, du merksch au an dir selber,
ond manchen, dear dr liab war, blaust dr Wend mit fut
ond grad so wia de welke, bunte Blätter,
schlecht’s letschte Schtündle eahm, de letscht Minut.

Memento mori, - Mensch, gedenk daß d Schtaub bisch,
es herbschtalad, au wemmr’s gar it wend,
a andrer will’s, drum lammer’s mit ons gescheha,
ergeabad ons, send schtill ond faltad d Händ.


's earschte Liachtle brennt scha

's earschte Liachtle brennt scha, 's
gaut Weihnächta zua.
Voll Freid ond Erwartung
send Mädle ond Bua.
Voll Umuaß ond Neigier
ond voller Verlanga
tuat's Kender voar Weihnächta
fürchterlich blanga.

Wart Buale, wart Mädle,
bald fisch es so weit!
Tua d Ugeduld zügla,
's braucht alles sei Zeit!
Ma ka nix verzwinga,
von selber muaß gau,
ma muaß alles waxa ond reifa lau!

Je mehr ma sich iabat
en Maß ond Geduld,
je mehr ma sich frei macht
von Send ond von Schuld,
je mehr ma sich kümmrat
om Anderleits Not,
omso mehr weart's oim selber
leicht gmacht voar Gott.

Je mehr ma sich züglat
en Luscht ond Verlanga,
omso mehr weart ma selber
an Gaba empfanga.
Ond je mehr ma seil geit —
ond geit ma au's Bescht —
omso greaßer isch d Freid,
omso scheaner isch's Fescht.

So isch's z Weichnächta
ond so isch's em Leaba:
Es muaß se d Waug halta
Nehma ond Geaba.
Jeder muaß zum Gelinga
des Seinige tua! —
Es brennt scha's earscht Liachtle:
's gaut Weihnächta zua!


Weihnachtswunsch


Der Winter kommt, wie jedes Jahr
und draußen wird es weiß.
Auch kalt wird's schon und sieh', fürwahr
es hat schon Schnee und Eis.

Sankt Nikolaus war auch schon da;
Advent ist lange schon.
Lieb Christkindlein ist schon ganz nah,
hört ihr des Glöckleins Ton?

Es bringt uns Friede, Freude, Glück
doch in der heil'gen Nacht
auf unsre arme Welt zurück.
Habt ihr schon dran gedacht?

Drum lasst uns froh, trotz aller Not
nun in die Zukunft schaun.
Es waltet doch ein guter Gott,
lasst uns auf ihn vertraun.

Erlebet tief das große Fest
vom Wunder unsres Herrn.
Am Himmel leuchtet auch für uns
ein lichter Weihnachtsstern.

Zum neuen Jahr den besten Wunsch
euch allen, groß und klein.
Stoßt fröhlich an mit Eurem Punsch,
lasst uns zufrieden sein!


Lass' die Liebe in dein Herz hinein

Schon naht es wieder, das Fest der Liebe.
Wir aber jagen im Alltagsgetriebe
Vergänglichem nach. Oh weh, wir Toren!
Das bleibt uns am Ende alles verloren.

Bestand hat nur, was in der Liebe begründet,
was am Licht der Güte sich entzündet,
was du und ich, was jedermann
in Liebe für einen andern getan.

Schaun wir doch ihn an, den Herren Christ,
der für uns Mensch geworden ist.
Er hat sich selbst mit Leib und Leben
für uns, aus Liebe, hingegeben.

Was heißt das für uns? Es ist Ruf und Gebot:
Hilf Deinem Bruder in jeglicher Not!
Gib ihm Deine Liebe wie Er sie uns gab,
begleite ihn, selbst hin bis zum Grab.

Tu' auf Herz und Hand, dann spürst Du's gleich:
Im Geben wirst du selber reich.
Im Geben schlägt es sich deutlich nieder —
du gibst das Glück und empfängst es wieder.

Nur so erfährst du des Festes Sinn:
Du liebst Deinen Bruder und damit „Ihn“.
Lass' die Liebe in dein Herz hinein
dann wird dir nichts verloren sein.


Wo ist dein Bruder Abel?

Es weihnachtet wieder. Das Jahr geht vorbei —
und wir, im alltäglichen Einerlei,
in unserer scheinbar so heilen Welt,
wir merken fast nicht, wie es wirklich bestellt.

Zwar macht es uns schaudern wenn die Erde bebt,
wenn wir hören, wie viele es nicht überlebt
und wie viele in Not und entsetzlichem Leid
an den Strohhalm sich klammern: Barmherzigkeit!

Doch wenn wir den Ruf nicht vernehmen von Gott:
„Hilf deinem Bruder in jeglicher Not!“ —
wenn wir nicht zum Nachdenken kurz verweilen
und nicht mit dem Ärmsten den Mantel teilen,

wenn wir im eigenen Wohlergehen
nicht das Bedürfnis des Anderen sehen,
dann trifft uns bei vollem Löffel und Gabel die Frage:
„Wo ist dein Bruder Abel?“!

Darum lasst uns helfen — es ist höchste Zeit!
Lasst uns praktizieren Barmherzigkeit,
das wieder, auf der ganzen Erde,
im tiefsten Sinne Weihnacht werde.


Christkind kommt wieder


Christkind kommt wieder, wie jedes Jahr.
Nehmen wir Christen es denn auch wahr?
Bemerken, erfahren, begreifen wir's Wunder
in unserm Besorgtsein um all den Plunder
der ach so wichtig ist vor dem Fest
und der die Weihnacht zur Farce werden lässt?

Christkind kommt wieder, die Welt zu erlösen,
sie zu befreien von allem Bösen.
Ihr Glück und Liebe und Frieden zu schenken.
Lasst uns die Chance doch gründlich bedenken,
die Rettung anbietet durch's heilige Kind,
allen, die guten Willens sind.

Christkind kommt wieder, ach, lasst es herein
und lasst die Weihnacht Wirklichkeit sein.
Tut auf Herz und Hand, tut auf Tür und Tor.
Die Erde, sie sprosste den Heiland hervor,
dass überall auf Gottes Erde
Freude, Frieden, Liebe werde.

Christkind kommt wieder, vielleicht auch zu dir.
Es wartet schon draußen vor deiner Tür.
Es will dich erlösen, ja, ganz genau dich,
drum begab es vom Himmel zur Erde sich;
also öffne dein Herz weit und lass es hinein —
nur dann wird wirkliche Weihnacht sein.


Weihnachten im Jahr des Kindes

Duss gaut a kalts Wendle ond d Nacht isch so kühl.
Im Stall liegt's kloi Kendle ond friert gar so viel.
So liab ond so guat isch's, so doggalad nett,
haut a wenzig klois Kripple voll Stroah bloß als Bett.

Ond Maria ond Josef send gwiß bettelarm
ond verheirat sends au no it, dass Gott erbarm!
Ond doch isch, eaba nauch Gottes Pla
des Kendle dau komma und gnomma woarn a.

Des Jauhr isch verganga — aus isch's — voarbei,
des so groaßspurig agfanga, isch iatz ganz kloi,
des so viel haut versprocha, zum Beschta für's Kind,
haut se hoimle verkrocha, it dass ma's no findt.

Des Jauhr für d Kender en aller Welt.
Doch, wia isch es echt om's Kend beschtellt?
I moin it weit fut, verschtandat mi recht,
i moin, bei ons schtaut's om's Kend a weng schlecht!

Schtellat Krippala auf, Leit, fiar alle dia ma it ma,
oder dia ma schiar gar it braucha ka,
fiar alle ugwollte, Umuaß machade Kend,
dass se akomma derfat, wenn se onderweags send!

Denn alles, was weart, isch vom Herrgott so gewollt —
ond er will, dass a jedes akomma sollt,
dass iberall dau isch a Kripple voll Hei,
denn jeds uschuldegs Würmle ka's Chrischtkendle sei.


Mega und doila


Kloins Kindle im Kripple,
im ärmlicha Schtall,
hausch koi Windl, koi Süpple.
Es fehlt überall.

Hausch bios d Liab von dr Muatr
und iahrm tapfera Ma.
A Ochs und a Esale
hauchad wärmend di a.

Doch d Hirta dia kommad
von de Felder rei all,
brengad allz, was du brauchsch,
dir zum Kripple im Schtall.

So kommt's, dass trotz Elend
die Armut diar gfällt,
weil Mega und Doila
dia Driabsal erhellt.

Es isch gar it viel, doch
's isch 's A und 's isch 's 0,
es isch allz, was ma braucht —
und es gaut it a so.

0, lass's uns begreifa,
kloins Kindle im Schtall, —
lass uns mega und doila, —
es fehlt iberall.


Alle Jahre wieder


Alle Jahre wieder — wie's im Lied erklingt —
gehn unsre Gedanken hin wo Menschen sind,
die uns treu verbunden und uns nahe steh'n,
die manchmal des Weges ein Stück mit uns geh'n.

Alle Jahre wieder — just zur Weihnachtszeit —
wenn es draußen kalt wird und wenn's stürmt und schneit,
wenn die Menschen hektisch, ruh- und rastlos sind,
kommt in aller Stille Gott zu uns als Kind.

Alle Jahre wieder woll'n wir staunend steh'n
vor der kleinen Krippe im Stall von Bethlehem,
dass die Gnade Gottes bei uns Eingang finde
und die Liebe wieder unser Herz entzünde.

Alle Jahre wieder — wer weiß wie lange noch —
dann ist die Zeit vollendet für uns selbst. Jedoch —
inzwischen woll'n wir leben, lieben und uns freun.
Das soll mein Weihnachtswunsch für alle Menschen sein.


Voll Zuversicht zum neuen Morgen

Und wieder geht ein Jahr zu Ende.
Und wieder mal ist es so weit:
Wir reichen wieder uns die Hände,
weit über Raum und Meer und Zeit.

Und wieder sind uns uns're Lieben
weit über alle Fernen nah.
All' jene, die uns noch geblieben
sind in Gedanken wieder da.

Und jenen, die uns schon entschwunden,
vorausgegangen, hin zum Ziel,
gehört in einsam-stillen Stunden
des Herzens innigstes Gefühl.

Und wieder kommt aus tiefster Seele
mein kindlich Beten: Guter Gott
in Deine Hände ich empfehle
all' Glück und Freud, all' Leid und Not.

In Deine Liebe nimm sie alle,
die uns vertraut und teuer sind;
dass jeder sich, ob er auch falle,
in Deinen Armen wieder find'.

Dann sind wir alle wohl geborgen
und schreiten froh, mit neuem Mut,
voll Zuversicht zum neuen Morgen,
denn dann wird alles, alles gut!


Manchmaul mecht ma

Manchmaul mecht ma d Uhr ahalta,
wenn ma merkt, 's isch höchschte Zeit.
Ma miaßt eigentlich scha dau sei
und der Weag isch no so weit.

Manchmaul mecht ma d Zeit ahalta,
wenn oim ebbes bsonders gfällt,
wenn ma glücklich isch und zfrieda,
mecht, dass bloß des Scheane zählt.

Manchmaul mecht ma d Welt ahalta,
doch, sie muaß sich weiterdreha.
Alles, was's auf deara Welt gibt,
des muaß komma und vergeha.

Bisch am Beschta dra, du fügsch de
und du dreihsch de oifach mit,
oimaul auf- und oimaul abwärts,
ahalta, des gibts bald it.

's gibt au koi Schiaba und koi Dreiba,
wenn ma's schneller haba mecht,
alles dreiht se, allweil gleich fut,
ob's dr guat gaut, .oder schlecht.

D Uhr und d Zeit und d Welt gand weiter
und du selber, du gausch mit.
Allz em Leaba haut zwoi Seita,
nemm se a und wehr de it.