's gaut Weihnächta zu
Gedanken zum Erntedank
Wir vergessen so leicht, zu danken.
Wir denken oft gar nicht daran.
Obwohl es uns täglich vor Augen steht,
daß es auch ganz anders sein kann.
Es ist soviel Hunger und Elend
auf unserer schönen Welt,
’s gibt so viele, die gar nichts haben -
nicht Kleidung, nicht Brot, nicht Geld.
Wir denken oft nicht d’ran, zu teilen,
was wir doch im Überfluß haben.
Den Hunger des Nächsten zu stillen,
mit Speis’ und mit Trank ihn zu laben.
Der Nächste ist nicht nur der Bruder,
der neben mir ist, ganz nah,
der Nächste ist der, der am ärmsten ist,
auch wenn ich niemals ihn sah.
Laßt uns dem Allmächtigen danken,
der uns so reichlich bedacht,
daß wir die Chance haben, zu teilen,
weil teilen doch glücklicher macht.
Brot gibt Mutter Erde für alle.
So hat es Gott Vater gedacht.
Was haben wir Menschen, wir schlimmen,
aus Gottes Güte gemacht?!
Hier Überfluß, Reichtum und Fülle,
sündhafte Verschwendung und Gier.
Dort Hunger und Leid und Elend -
zum Stein-erweichen schier.
Laßt uns Gottes Willen erkennen
und das Not-wendige tun,
laßt uns auf dem Wege zum Helfen
niemals müde werden und ruh’n.
Das ist Erntedank, wie er sein soll.
Das ist Erntedank in der Tat.
Wenn alle gewillt sind, zu teilen,
dann werden auch alle satt.
Iatz gaut des scheane Jauhr zur Noige
Iatz gaut des scheane Jauhr zur Noige,
so, wia allz, was isch, vergaut.
Jeder sieht’s und muaß’s begreifa,
der mit offne Auga schaut.
Nix isch heit no so, wia’s nächt war,
nix isch huier mea wia veat.
Allz isch anderscht wia’s voarher war,
weil ma all Dag älter weard.
Iatz bliahad Chrischtreasla em Schnea denn
und Weihnachtsschteara haufaweis.
Und allz, was weard und bliaht auf Erda,
duat’s, Kindle, Dir zua Lob und Preis.
I sitz und sinn, denk rückwärts, vorwärts,
und los ganz enna in mi nei.
Und nau, aus diafschter Seal und dankbar,
schtemm i en Lobgesang mit ei.
Winter-Sehnsucht
A Versuach auf boarisch
So koit und so klar is’s,
warum kimmt denn koa Schneederl?
Warum fliagens net obi
vom Himmi, de Federl?
Warum schüttelt d Frau Holle
ihre Betterl net gscheid,
so daß’s auf der Erdn
weiß weard, weil’s schneit?
’s is doch Winter. Boid isser
scho wieda voarbei.
Warum stellt sich de weiße Bracht
net endlich ei?
D’ Kinder wolln doch zum schlitt’n-
und schifahren gehn,
beira Schneeballschlacht rumtom
und an Reif glitzern sehn.
As Reserl steht traurig
am Fenster und sinnt.
Se sagt voar se hi:
I glaub des Weeda, des spinnt.
Es ko nimmer schneibn,
des duat richtig weh.
D Schneeglöckerl leitn,
trotzdem kimmt koa Schnee.
Advent 1993
Sonne, Mond und Sterne,
Himmelsfirmament.
Leuchten aus der Ferne,
tröstlich - im Advent.
Sonne, Mond und Sterne,
wundersame Pracht.
Laterne um Laterne,
Himmlische Weihenacht.
Sonne, Mond und Sterne
künden uns den Frieden.
Lieber Gott, ach bitte, mach’,
daß er der Welt beschieden.
Advent 1992
Schon wieder kommt Weihnacht!
Das Jahr geht zu Ende.
’s war Frühling und Sommer
nun kommt schon die Wende.
Was war noch dazwischen?
Wir blicken zurück,
auf Kummer und Sorgen,
auf Freuden und Glück.
Wir danken am Ende,
für alles, was war.
Für mich war ja heuer
ein besonderes Jahr.
Ein markanter Geburtstag!
Ein wunderschön’s Fest!
Und dann nun der Ruhestand!
Das ist das Best’!
Im Rückblicken denke ich
dankbar daran,
was ihr alle an Freuden
zulieb mir getan.
’s war der Ehre zuviel,
doch es hat mich beglückt,
hat mein altersschwach’s Herzle
erfreut und entzückt.
So gehe ich mutig
ins kommende Jahr.
Ich bitt’, daß der Herrgott
uns alle bewahr’,
an Leib und an Seele,
vor Unglück und Not,
vor Lieblosigkeit
und vor Krankheit und Tod.
Diese Anliegen trag’ ich
zum Krippele hin,
wenn ich in der Christnacht
ganz nahe euch bin.
Habt recht schöne Tage,
wo immer ihr seid,
ich werd’ euch erreichen -
die Seele fliegt weit!
Den Frieden muß man tun
Ich wünsch’ euch den Frieden, die Liebe,
in euere Herzen hinein,
denn habt ihr nicht Frieden und Liebe,
kann auch keine Freude drinn’ sein.
Die Liebe, die nicht nur sich selbst sieht,
die Liebe, die alle umspannt,
den, der euch der Liebste und Nächste ist,
und auch den Geringsten im Land.
Den Frieden, nicht nur mit dem Nächsten,
den Frieden mit jedermann.
Habt ihr ihn nicht, ist er nicht wirklich,
dann macht ihn, strengt euch drum an.
Des Friedens wegen kam Gott in die Welt,
nahm Menschengestalt an und Leben.
Und um uns aus Liebe zu erlösen
hat er es am Kreuz hingegeben.
Begreifen wir sie denn, die Botschaft,
die uns zugekommen von Gott?
Der Frieden, die Liebe sind wichtig,
sind wichtig wie Wasser und Brot.
Ich wünsch’ euch den Frieden, die Liebe
in euere Herzen hinein,
denn nur mit dem Frieden im Herzen
kann wirklich Weihnachten sein.
Mein sind die Jahre nicht
Mein sind die Jahre nicht,
die mir die Zeit genommen.
Mein sind die Jahre nicht,
die etwa mögen kommen.
Der Augenblick ist mein,
und nehm’ ich den in acht,
so ist der mein,
der Jahr und Ewigkeit gemacht.
Andreas Gryphius
Mein ist die Sonne nicht,
und mein sind nicht die Sterne.
Doch sind sie Freude mir
aus übergroßer Ferne.
Mein ist das Leben nicht,
es ist mir nur geliehen,
und geht’s dem Ende zu,
dann werd’ ich weiterziehen.
Bis dahin aber, hoff’ ich,
bleibt noch ein wenig Zeit.
Ich will sie dankbar nützen,
bis sie Vergangenheit.
Denn was ich tu’ und denke,
gibt meinem Leben Sinn,
und was mein Gott mir auferlegt,
nehm’ ich ergeben hin.
’s ist Schicksal mir, Bestimmung.
Es ist mein Lebenslauf.
Ein neuer Morgen bricht
nach jedem Dunkel auf.
Ein neues Jahr bricht an.
Ich schreite froh hinein,
und wünsch’ von Herzen euch und mir,
es mög’ ein gutes sein.
Deutsch-deutsche Weihnacht 1989
Das wird ein besonderes Weihnachtsfest.
Viel Friede und Freude uns allen.
Die Tore sind auf zwischen Ost und West,
und die Mauer ist eingefallen.
Zu Hunderttausenden strömen sie nun
zu uns in den goldenen Westen.
Was ihnen jahrzehntelang verwehrt war,
wollen sie jetzt erfahren und testen.
Sie wollen’s mit eigenen Augen seh’n
und mit den Händen begreifen,
sie wagen’s, dafür auf die Straße zu gehen,
und auf Sorgen und Folgen zu pfeifen.
Sie kommen zu uns, zu dir und zu mir,
wollen Brüderlichkeit hier erfahren.
Sie haben die Einheit, die Freiheit vermißt
in langen und leidvollen Jahren.
Sie sind auf Herbergsuche bei uns.
Laßt uns die Tür nicht verschließen,
laßt sie uns öffnen, willig und weit,
sie als Brüder und Schwestern begrüßen.
Sie dürfen nicht frierend außerhalb steh’n,
vor unser’n verschlossenen Toren.
Wir wissen doch alle, wie schlimm’s damals war:
Der Heiland ist draußen geboren.
Gott ist die Liebe
Als kleines Kind ist der Heiland geboren,
nackt wie wir alle und arm und bloß.
Zu erlösen alles, was sonst verloren,
kam Er auf die Erde und wurde groß.
Und Er gab uns ein Beispiel in Seinem Leben,
auf daß wir erkennen, was notwendig ist.
Er lehrte uns Liebe - Nehmen und Geben,
Ihm ähnlich zu werden als Mensch und als Christ.
Gott ist die Liebe. So steht’s über allem.
Gott ist die Liebe. Vor Ihm sind wir gleich.
Gott ist die Liebe. Auch wenn wir fallen,
zieht Er uns an sich und macht uns reich.
„Ich bin bei euch“ sprach Er, „das ist keine Frage.
Ich hab unter euch meine Bleibe, mein Zelt.
Ich bin unter euch bis an’s Ende der Tage.
Ich bin bei euch bis ans Ende der Welt.“
So sind wir voll Hoffnung, was immer geschehe,
voll Zuversicht, Glauben, Vertrauen und Mut.
Er ist bei uns - auch in Not und in Wehe -
Er ist bei uns - darum ist alles gut.
Weihnachten kommt - es ist wieder soweit
Weihnachten kommt - es ist wieder soweit.
Das Jahr geht zu Ende, mit Freud und mit Leid.
Und alles, was es uns hat beschert,
ob Glück oder Schmerz, es hat seinen Wert.
Und es hat seinen Platz in unserem Leben,
wenn wir ihm seinen Stellenwert geben.
So richten nach vorne wir den Blick.
Es gewähre der Herr uns ein gnädig’ Geschick.
Und für alles, was Er uns zugedacht,
was Er uns bestimmt hat in Seiner Macht,
ob’s schwer oder schön ist, ob Wohl oder Wehe,
geb’ Er uns die Worte: „Dein Wille geschehe“.
Weihnachten 1995
Warum nur, warum ist’s nicht endlich soweit:
Warum ist noch immer statt Freud’ soviel Leid?
Warum ist das Wunder nicht endlich vollbracht,
das Gott uns verhieß in der Heiligen Nacht?
’s ist noch immer kein Friede auf unserer Welt.
Es jagen die Menschen noch immer nach Geld.
Sie jagen nach Wohlstand, nach Ruhm und nach Macht
und sind taub und blind, trotz der Heiligen Nacht.
Trotz der Nacht, da der Engel den Frieden verkündet
und mit seiner Botschaft ein Licht uns entzündet.
Ein Licht, das das Dunkel der Erde erhellt,
daß heil wird was krank ist und arg auf der Welt.
Ach, lieber Gott, gib, daß die Menschheit versteht
worum es in Wahrheit an Weihnachten geht.
Zünd’ uns ein Licht an mit himmlischem Schein
und laß’ endlich Frieden für alle Welt sein.
Gedanken zum Jahresende 1994
Iatz isch scha mea a Jauhr verganga,
es war doch voarnecht erscht no Mai.
Wirklich, ’s haut doch grad a’gfanga,
und iatz isch es scha glei vorbei.
Was isch blieba von fuchzg Wocha?
Von deam ganza langa Jahr?
Hausch dr it zuviel verschbrocha,
wia’s no ganz am A’fang war?
Was isch woara von deim Plana?
Was hausch wirklich besser gmacht?
Was hausch versäumt, unwiederholbar?
Und was hausch it gnua bedacht?
Was hand andre dir versauad?
Und auf wiaviel Sand hausch baut?
Was bisch em Herrgott schuldig blieba,
daß Er di so zappla laut?
Dua it gar soviel sinniera.
Er weard wissa, was Er will.
Laß von Seiner Hand di füahra.
Mach di kloi voar Eahm, sei still.
Nemm dei Auf und nemm dei Nieder.
Guck, des isch dei Lebenslauf.
Au wenn’s schtocknacht isch gaut wieder
am nägschta Morga d Sonna auf.
Isch a Jährle mea verganga,
sigsch ja, ’s isch so schnell vorbei,
nau isch manches mea verheulad,
glaub’s, sei tapfer, füg di drei.
Vielleicht bisch nägscht’s Jauhr scha nemma
und es duat dir nix mea wea.
Komm, sei zfrieda mit deim Leaba,
manchmaul isch’s doch au ganz schea.
Und käme er wieder...
Und käme Er wieder - heute - hierher
nach fast zweitausend Jahren -
und würden wir es auf unsere Art
aus Rundfunk und Zeitung erfahren.
Und ließ Er sich anders
und nicht Jesus Christus benennen -
und Er stünd’ neben uns -
würden wir Ihn erkennen?
Es ist heute wie damals.
Wir Menschenkinder begreifen es nicht,
was Sein Kommen bedeutet für uns
und woran’s uns gebricht.
Es bleibt uns nur die Bitte:
Verzeih’ unser Armseligsein und vergib’,
was nicht recht und nicht gut ist an uns
und hab’ trotzdem uns lieb.
Sylvester 1987
Ihr Lieben alle!
Ich hab’ gedacht, ich laß’ es heuer.
Euch wird’s zuviel und mir zu teuer.
Ihr habt in diesem Jahr vermehrt
von mir erfahren und gehört.
Doch kamen soviel liebe Grüße,
daß ich mit Schuldkomplexen büße -
’s hat’s jeder ja schon mal erfahren -
was ich wollt’ euch und mir ersparen.
So stellen sich im Nachhinein
nun meine Grüße doch noch ein.
Es ist, wie alle Jahre, wahr:
Ich wünsche euch ein gutes Jahr.
Ich wünsche euch auf allen Wegen
Gottes Gnad’ und Gottes Segen.
Wünsch’ Freude euch an allen Tagen
und Kraft, auch Schweres zu ertragen.
Wünsch’, auch wenn nichts mehr sonst euch bliebe,
Sein Erbarmen, Seine Liebe
und wenn sich Wünsche nicht erfüllen
Ergebenheit in Seinen Willen.
Ich danke euch für alle Zeichen
der Zuneigung, die mich erreichen
und die, mitten in Sorg’ und Plag
mir Freude schenken, Tag für Tag.
Zwischen Kommen und Gehen
Zwischen Kommen und Gehen
geht’s Leben dahin.
Was wird bleiben, bestehen,
und was ist Gewinn?
Zwischen Anfang und Ende
liegt, Mensch, deine Zeit.
Also reg’ deine Hände
und sei stets bereit.
Nütze sinnvoll was dein ist,
Tag, Woche und Jahr.
Es ist fast schon vergangen -
noch ehe es war.
Gib dem Leben und Dasein
viel Inhalt und Sinn.
Zwischen Kommen und Gehen
geht’s Leben dahin.